Sofia Goscinski
»die Wahrnehmung von Identität, körperlichen Erfahrungen und gesellschaftlichen Normen«
Sofia Goscinski ist eine in Wien lebende Künstlerin, die für ihre faszinierenden Arbeiten an der Schnittstelle von Skulptur, Fotografie, Video und Installation bekannt ist. Mit einer minimalistischen Ästhetik und tiefgründigen, psychologisch geladenen Themen untersucht sie die Wahrnehmung von Identität, Körperlichkeit und gesellschaftlichen Strukturen. Goscinski setzt in ihren Werken oft auf körperliche Spuren und materielle Reduktion, um eine emotionale und intellektuelle Auseinandersetzung zu fördern. Ihre Kunst lädt den Betrachter ein, sich mit den Unsichtbaren und Unbewussten auseinanderzusetzen, die in der Gesellschaft und im Individuum wirken.
»the perception of identity, physical experiences and social norms«
Sofia Goscinski is a Vienna-based artist known for her fascinating works at the intersection of sculpture, photography, video and installation. With a minimalist aesthetic and profound, psychologically charged themes, she explores the perception of identity, physicality and social structures. Goscinski often relies on physical traces and material reduction in her works to encourage emotional and intellectual engagement. Her art invites the viewer to engage with the invisible and unconscious that operate in society and in the individual.

Sofia Goscinski, geboren 1979 in Wien, ist eine österreichische Künstlerin, die für ihre interdisziplinären Arbeiten bekannt ist. Ihre Werke bewegen sich zwischen Skulptur, Installation, Fotografie, Video und Performance und setzen sich intensiv mit Themen wie Wahrnehmung, Körperlichkeit, psychischen Zuständen und gesellschaftlichen Strukturen auseinander. Ab 2005 verlagerte Goscinski ihren Schwerpunkt auf die Bildhauerei, wobei sie weiterhin in verschiedenen Medien wie Grafik, Text, Video, Fotografie, Installation und Performance arbeitet.
Goscinski absolvierte ihre Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste Wien sowie an der École Nationale Supérieure d’Arts an der Villa Arson in Nizza. Während ihres Studiums entwickelte sie ein starkes Interesse für Minimal Art und Konzeptkunst, das sie in ihren späteren Arbeiten weiterentwickelte. Anfangs arbeitete sie hauptsächlich mit Fotografie, bevor sie ihr Spektrum auf digitale Kunst, Video und später auch auf Bildhauerei und Installationen erweiterte.
Sofia Goscinski, born in Vienna in 1979, is an Austrian artist known for her interdisciplinary work. Her works move between sculpture, installation, photography, video and performance and deal intensively with themes such as perception, physicality, psychological states and social structures. From 2005, Goscinski shifted her focus to sculpture, although she continues to work in various media such as graphics, text, video, photography, installation and performance.
Goscinski completed her training at the Academy of Fine Arts Vienna and at the École Nationale Supérieure d’Arts at the Villa Arson in Nice. During her studies, she developed a strong interest in minimal art and conceptual art, which she developed further in her later works. She initially worked mainly with photography before expanding her spectrum to include digital art, video and later sculpture and installations.
Artist Homepage: https://www.sofiagoscinski.org/
Artist Instagram: https://www.instagram.com/sofiagoscinski/
Sofia Goscinskis Kunst lebt von einer präzisen, reduzierten Formensprache, die jedoch nie kalt oder distanziert wirkt. Ihre Werke sind visuell klar und doch tiefgründig, sie regen zum Nachdenken an und fordern eine aktive Auseinandersetzung mit den Themen, die sie behandelt. Durch die Verbindung von Konzept, Material und Körperlichkeit schafft sie Werke, die lange nachwirken – sowohl auf einer intellektuellen als auch auf einer emotionalen Ebene.
Ein bemerkenswertes Werk ist die Serie “Disorders” (2010), in der sie die zehn häufigsten psychischen Störungen thematisiert. Dazu ritzte sie im Dunkeln die Namen dieser Störungen in hochglänzendes schwarzes Fotopapier, wodurch sie unbewusste Ängste und Aggressionen in sozial relevante Botschaften übersetzte.
In der MQ Art Box präsentierte Goscinski die Installation “Desert Plants”, ein Ensemble von 48 säulenartigen Skulpturen aus Beton und teilweise Bronze. Diese etwa 250 cm hohen Werke zeigen die Spuren ihrer Hände im Material und verbinden so rohe Materialität mit persönlichem Ausdruck.
Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, darunter in der Kunsthalle Wien, der Sammlung Friedrichshof STADTRAUM und der Galerie unttld contemporary. Goscinski setzt sich intensiv mit Themen wie Vergänglichkeit, Beständigkeit und mentalen Grenzzuständen auseinander und schafft dabei Werke, die sowohl formal als auch inhaltlich zum Nachdenken anregen.
Sofia Goscinski’s art is characterized by a precise, reduced formal language that never appears cold or distant. Her works are visually clear and yet profound, they stimulate reflection and demand an active engagement with the themes she deals with. By combining concept, material and physicality, she creates works that have a long-lasting effect – both on an intellectual and an emotional level.
One remarkable work is the series “Disorders” (2010), in which she addresses the ten most common mental disorders. She carved the names of these disorders into glossy black photographic paper in the dark, translating unconscious fears and aggression into socially relevant messages.
In the MQ Art Box, Goscinski presented the installation “Desert Plants”, an ensemble of 48 pillar-like sculptures made of concrete and partly bronze. These approximately 250 cm high works show the traces of her hands in the material and thus combine raw materiality with personal expression.
Her works have been shown in numerous exhibitions, including at the Kunsthalle Wien, the Friedrichshof STADTRAUM collection and the unttld contemporary gallery. Goscinski deals intensively with themes such as transience, permanence and mental borderline states, creating works that are thought-provoking in terms of both form and content.
Sofia Goscinski – Zwischen Konzeptkunst und minimalistischer Ästhetik
Sofia Goscinski entwickelt eine Kunst, die sich bewusst zwischen analytischer Reflexion und körperlicher Erfahrung bewegt. Ihre Werke haben oft eine reduzierte, minimalistische Ästhetik, sind aber zugleich von einem starken emotionalen oder psychischen Ausdruck geprägt. Diese Balance zwischen Form und Inhalt macht ihre Arbeiten besonders eindringlich.
Materialität und körperliche Spuren
In vielen ihrer Arbeiten spielt Materialität eine zentrale Rolle. In „Desert Plants“ etwa nutzt sie Beton und Bronze, um skulpturale Formen zu schaffen, die sowohl massiv als auch fragil wirken. Die Spuren ihrer Hände im Material erzeugen eine Verbindung zwischen dem Körperlichen und dem Skulpturalen – ein wiederkehrendes Motiv in ihrer Kunst. Ähnlich verhält es sich in anderen Arbeiten, in denen sie mit Oberflächenstrukturen, Spiegelungen und Lichtreflexionen experimentiert.
Identität, Sprache und gesellschaftliche Konstruktionen
Neben der Auseinandersetzung mit Material erforscht Goscinski auch die Bedeutung von Sprache und Identität. In der Werkserie „Disorders“ führt sie eine fast wissenschaftliche Untersuchung durch: Sie analysiert Begriffe aus der Psychologie, bringt sie in eine minimalistische Form und hinterfragt damit gesellschaftliche Normen. Indem sie diese Begriffe in spiegelnde Oberflächen einarbeitet, zwingt sie den Betrachter, sich selbst und sein Verhältnis zu diesen Konzepten zu reflektieren.
Ihre Arbeiten stellen oft Fragen wie:
- Wie werden Identitäten konstruiert?
- Welche Rolle spielen soziale Strukturen in unseren individuellen Wahrnehmungen?
- Wie beeinflussen Materialien unsere sinnliche Erfahrung?
Künstlerische Praxis und zentrale Themen
Ab 2005 verlagerte Goscinski ihren Fokus zunehmend auf Bildhauerei und Installationskunst, blieb jedoch der Kombination verschiedener Medien treu. In ihren Werken untersucht sie häufig die Grenzen zwischen persönlicher Erfahrung, sozialer Konstruktion und kollektiven Vorstellungen. Sie verwendet dabei eine präzise, oft reduzierte Ästhetik, um existenzielle Fragen und emotionale Zustände visuell erfahrbar zu machen.
Ein zentrales Thema in ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit psychischen Prozessen und gesellschaftlichen Normen. In ihrer Serie „Disorders“ (2010) thematisierte sie die zehn häufigsten psychischen Störungen, indem sie deren Namen in schwarzes, hochglänzendes Fotopapier ritzte. Die Arbeit spielt mit Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, mit Reflexion und Wahrnehmung und verweist auf die oft verborgene Präsenz psychischer Leiden in der Gesellschaft.
Ein weiteres bedeutendes Werk ist ihre Installation „Desert Plants“, eine Anordnung von 48 säulenartigen Skulpturen aus Beton und teilweise Bronze, die ihre eigenen Handspuren tragen. Diese Arbeiten thematisieren Materialität, Berührung und Vergänglichkeit, indem sie rohe, archaisch wirkende Strukturen mit einem persönlichen, körperlichen Ausdruck verbinden.
Internationale Anerkennung und künstlerische Relevanz
Sofia Goscinskis Werke wurden nicht nur in Österreich, sondern auch international ausgestellt. Ihr experimenteller Umgang mit Medien und ihre vielschichtigen Konzepte machen sie zu einer wichtigen Stimme in der zeitgenössischen Kunstszene. Besonders ihre Fähigkeit, zwischen Abstraktion und persönlichen Narrativen zu vermitteln, hebt sie von anderen Konzeptkünstlern ab.
Fazit
Sofia Goscinski zählt zu den spannendsten Künstlerinnen der österreichischen Gegenwartskunst, da sie mit ihren Arbeiten immer wieder neue Wege der Wahrnehmung und Interaktion eröffnet. Ihre Kunst bewegt sich zwischen struktureller Strenge und emotionaler Tiefe, zwischen körperlicher Präsenz und konzeptueller Klarheit. Indem sie Themen wie Vergänglichkeit, mentale Zustände und soziale Konstruktionen behandelt, schafft sie Werke, die lange nachwirken – sowohl auf einer intellektuellen als auch auf einer emotionalen Ebene.
Sofia Goscinski – Between conceptual art and minimalist aesthetics
Sofia Goscinski develops an art that consciously moves between analytical reflection and physical experience. Her works often have a reduced, minimalist aesthetic, but are at the same time characterized by a strong emotional or psychological expression. This balance between form and content makes her works particularly haunting.
Materiality and physical traces
Materiality plays a central role in many of her works. In “Desert Plants”, for example, she uses concrete and bronze to create sculptural forms that appear both solid and fragile. The traces of her hands in the material create a connection between the physical and the sculptural – a recurring motif in her art. It is similar in other works in which she experiments with surface structures, mirroring and light reflections.
Identity, language and social constructions
In addition to dealing with material, Goscinski also explores the significance of language and identity. In the “Disorders” series of works, she conducts an almost scientific investigation: She analyzes terms from psychology, puts them into a minimalist form and uses them to question social norms. By incorporating these terms into reflective surfaces, she forces the viewer to reflect on themselves and their relationship to these concepts.
Her works often pose questions such as:
How are identities constructed?
What role do social structures play in our individual perceptions?
How do materials influence our sensory experience?
Artistic practice and central themes
From 2005 onwards, Goscinski increasingly shifted her focus to sculpture and installation art, while remaining true to the combination of different media. In her works, she often explores the boundaries between personal experience, social construction and collective imagination. She uses a precise, often reduced aesthetic to make existential questions and emotional states visually tangible.
A central theme in her work is the examination of psychological processes and social norms. In her series “Disorders” (2010), she addressed the ten most common mental disorders by carving their names into black, high-gloss photographic paper. The work plays with visibility and invisibility, with reflection and perception and refers to the often hidden presence of mental suffering in society.
Another important work is her installation “Desert Plants”, an arrangement of 48 pillar-like sculptures made of concrete and partly bronze, which bear her own handprints. These works address materiality, touch and transience by combining raw, archaic-looking structures with a personal, physical expression.
International recognition and artistic relevance
Sofia Goscinski’s works have been exhibited not only in Austria, but also internationally. Her experimental approach to media and her multi-layered concepts make her an important voice in the contemporary art scene. In particular, her ability to mediate between abstraction and personal narratives sets her apart from other conceptual artists.
Conclusion
Sofia Goscinski is one of the most exciting artists in contemporary Austrian art, as her work constantly opens up new ways of perception and interaction. Her art moves between structural rigor and emotional depth, between physical presence and conceptual clarity. By addressing themes such as transience, mental states and social constructions, she creates works that have a long-lasting effect – both on an intellectual and an emotional level.
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