Roman Pfeffer
»Seine Arbeiten haben oft eine mathematische oder wissenschaftliche Anmutung«
Neben seiner spielerischen Dekonstruktion von Objekten und Systemen arbeitet Roman Pfeffer auch mit Zeichnung, Malerei und Skulptur, um grundlegende Fragen über Wahrnehmung, Ordnung und Transformation zu stellen. Seine Arbeiten haben oft eine mathematische oder wissenschaftliche Anmutung, bleiben aber dennoch poetisch und ironisch. Er setzt sich intensiv mit Kausalität und Logik auseinander, bricht jedoch bewusst deren Gesetzmäßigkeiten, um neue, unerwartete Bedeutungen zu erzeugen.
»His works often have a mathematical or scientific feel«
In addition to his playful deconstruction of objects and systems, Roman Pfeffer also works with drawing, painting and sculpture to pose fundamental questions about perception, order and transformation. His works often have a mathematical or scientific appearance, yet remain poetic and ironic. He deals intensively with causality and logic, but deliberately breaks their laws to create new, unexpected meanings.
Roman Pfeffer, geboren 1972 in Vöcklabruck, Österreich, ist ein vielseitiger Künstler, der in Wien lebt und arbeitet. Er studierte von 1996 bis 2001 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Gunther Damisch und verbrachte 1999 bis 2000 ein Studienjahr am Kent Institute of Art and Design in Canterbury, England.
Pfeffers künstlerische Praxis umfasst ein breites Spektrum an Medien, darunter Bildhauerei, Malerei, Grafik, Fotografie und Video. Seine Arbeiten zeichnen sich durch Ironie, Transformation und Verdichtung aus, wobei er alltägliche Gebrauchsgegenstände ebenso wie die bildende Kunst hinterfragt und neu interpretiert. Dabei bewegt er sich spielerisch zwischen verschiedenen Gattungen und verbindet Elemente aus Architektur, Bildhauerei, Malerei und angewandter Kunst.
Ein zentrales Merkmal seiner Werke ist die Aneignung sowohl der Kunst- als auch der Alltagswelt. Pfeffer agiert dabei wie ein Naturwissenschaftler, der mathematische Formeln konstruiert, jedoch ohne sich strikt an rationale Gesetzmäßigkeiten zu halten. Diese Herangehensweise ermöglicht es ihm, die Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft zu erkunden und zu hinterfragen.
Im Laufe seiner Karriere hat Pfeffer an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen, darunter im Kunstforum Montafon, im vorarlberg museum in Bregenz, im MAK in Wien und im Studio im Hochhaus in Berlin. Seine Arbeiten wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter der Dagmar Chobot Skulpturenpreis im Jahr 2018.
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit war Pfeffer von 2010 bis 2014 und erneut von 2016 bis 2021 Mitglied des Leitungsteams des TransArts-Studiengangs an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo er seine interdisziplinäre Herangehensweise an die Kunst weitervermittelte.
Roman Pfeffers Werk lädt Betrachter dazu ein, die alltägliche Wahrnehmung zu hinterfragen und die verborgenen Potenziale von Objekten und Konzepten zu entdecken.
Roman Pfeffer, born in 1972 in Vöcklabruck, Austria, is a versatile artist who lives and works in Vienna. He studied at the Academy of Fine Arts Vienna under Gunther Damisch from 1996 to 2001 and spent a year studying at the Kent Institute of Art and Design in Canterbury, England, from 1999 to 2000.
Pfeffer’s artistic practice encompasses a wide range of media, including sculpture, painting, graphics, photography and video. His works are characterized by irony, transformation and condensation, whereby he questions and reinterprets everyday objects as well as the visual arts. He moves playfully between different genres and combines elements from architecture, sculpture, painting and applied art.
A central feature of his works is the appropriation of both the art world and the everyday world. Pfeffer acts like a scientist who constructs mathematical formulas, but without strictly adhering to rational laws. This approach allows him to explore and question the boundaries between art and science.
Over the course of his career, Pfeffer has participated in numerous exhibitions, including at the Kunstforum Montafon, the vorarlberg museum in Bregenz, the MAK in Vienna and the Studio im Hochhaus in Berlin. His work has been awarded several prizes, including the Dagmar Chobot Sculpture Prize in 2018.
In addition to his artistic activities, Pfeffer was a member of the management team of the TransArts program at the University of Applied Arts Vienna from 2010 to 2014 and again from 2016 to 2021, where he passed on his interdisciplinary approach to art.
Roman Pfeffer’s work invites viewers to question everyday perception and discover the hidden potential of objects and concepts.
Artist Homepage: https://www.romanpfeffer.com/
Artist Instagram: https://www.instagram.com/romanpfeffer/?hl=de
Die Arbeiten von Roman Pfeffer sind geprägt von Transformation, Verdichtung und einer subtilen Ironie, mit der er Alltagsgegenstände sowie künstlerische und wissenschaftliche Konzepte hinterfragt. Er bewegt sich spielerisch zwischen den Disziplinen Bildhauerei, Malerei, Grafik, Fotografie und Video, wodurch er Kunst und Realität in einen neuen Dialog bringt.
Ein zentrales Prinzip seiner Kunst ist die Umdeutung und Neuordnung von Objekten und Begriffen. So entstehen Werke, in denen bestehende Strukturen dekonstruiert und nach eigenen, oft absurden oder paradoxen Regeln wieder zusammengefügt werden. Ein Beispiel hierfür ist sein Werk „Shorter than the Reference“, bei dem er ein Maßband durch Kürzung seiner eigenen Zahlenlogik unterwirft – eine ironische Reflexion über Messbarkeit und Normen.
Ein weiteres ikonisches Werk ist „Rearranged Landscape“, bei dem Pfeffer ein Landschaftsbild zerschneidet und die Fragmente in veränderter Anordnung wieder zusammensetzt. Hier setzt er sich mit der subjektiven Wahrnehmung von Raum und Ordnung auseinander. Ähnliche Strategien finden sich auch in seinen Skulpturen, die aus modularen oder vorgefundenen Objekten bestehen, die er durch Manipulation in neue Zusammenhänge bringt.
Pfeffers Arbeiten offenbaren eine analytische, aber gleichzeitig poetische Herangehensweise an Kunst. Er nutzt humorvolle und oft minimalistische Eingriffe, um unser Verständnis von Realität, Logik und Hierarchie herauszufordern. Damit lädt er den Betrachter dazu ein, die alltägliche Wahrnehmung zu hinterfragen und neue Bedeutungen in scheinbar bekannten Strukturen zu entdecken.
The works of Roman Pfeffer are characterized by transformation, condensation, and a subtle irony with which he questions everyday objects as well as artistic and scientific concepts. He playfully moves between the disciplines of sculpture, painting, graphics, photography, and video, thereby creating a new dialogue between art and reality.
A central principle of his art is the reinterpretation and reorganization of objects and concepts. This results in works in which existing structures are deconstructed and reassembled according to his own often absurd or paradoxical rules. An example of this is his work Shorter than the Reference, in which he subjects a measuring tape to his own numerical logic by shortening it—an ironic reflection on measurability and norms.
Another iconic work is Rearranged Landscape, in which Pfeffer cuts up a landscape painting and reassembles the fragments in a new arrangement. Here, he explores the subjective perception of space and order. Similar strategies can be found in his sculptures, which consist of modular or found objects that he manipulates to create new contexts.
Pfeffer’s works reveal an analytical yet poetic approach to art. Using humorous and often minimalist interventions, he challenges our understanding of reality, logic, and hierarchy. In doing so, he invites the viewer to question everyday perceptions and discover new meanings within seemingly familiar structures.
Roman Pfeffers Kunst – Zwischen Konzept, Material und Wahrnehmung
Neben seiner spielerischen Dekonstruktion von Objekten und Systemen arbeitet Roman Pfeffer auch mit Zeichnung, Malerei und Skulptur, um grundlegende Fragen über Wahrnehmung, Ordnung und Transformation zu stellen. Seine Arbeiten haben oft eine mathematische oder wissenschaftliche Anmutung, bleiben aber dennoch poetisch und ironisch. Er setzt sich intensiv mit Kausalität und Logik auseinander, bricht jedoch bewusst deren Gesetzmäßigkeiten, um neue, unerwartete Bedeutungen zu erzeugen.
Material als Bedeutungsträger
Pfeffers Arbeiten zeichnen sich durch eine präzise Materialwahl aus. Egal ob er mit Papier, Metall, Holz oder Alltagsgegenständen arbeitet – jedes Material wird nicht nur als Träger einer Idee genutzt, sondern als aktiver Bestandteil des künstlerischen Prozesses. Ein gutes Beispiel dafür ist seine Serie von Skulpturen, bei denen er funktionale Gegenstände wie Leitern oder Stühle so verändert, dass sie ihre ursprüngliche Funktion verlieren und stattdessen eine neue, ästhetische Identität erhalten.
Zeit und Prozess
In einigen seiner Arbeiten thematisiert Pfeffer den Faktor Zeit – sei es durch Verdichtung, Umkehrung oder Manipulation. Seine Videos und performativen Arbeiten zeigen, wie er Zeit als formbares Element nutzt, um Abläufe und Rhythmen zu verändern. Ein Beispiel hierfür ist sein Werk „Circular Painting“, in dem er die Bewegung eines Pinsels in kreisförmiger Wiederholung nutzt, um durch minimale Variation eine kontinuierliche Veränderung der Bildstruktur zu erzeugen.
Das Spiel mit Erwartungen und Logik
Ein wiederkehrendes Element in Pfeffers Kunst ist das Spiel mit Erwartungen. Er nimmt vertraute Dinge, verändert sie durch einfache Eingriffe und stellt so ihre gewohnte Bedeutung infrage. Arbeiten wie „Folded Space“, bei denen er Papierflächen faltet und neu ordnet, erzeugen eine alternative Wahrnehmung von Raum und Perspektive. Ähnlich verfährt er mit Texten und Zahlen, die er so umstrukturiert, dass sie ihren ursprünglichen Sinn verlieren und eine neue, oft humorvolle oder absurde Lesart bekommen.
Interdisziplinäre Ansätze und wissenschaftliche Reflexion
Pfeffers künstlerische Praxis bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Kunst, Design und Wissenschaft. Seine Arbeiten enthalten oft Elemente von Architektur, Mathematik und Physik, ohne dabei in eine rein analytische Ästhetik zu verfallen. Er kombiniert experimentelle Strenge mit spielerischer Freiheit, sodass seine Werke nicht nur visuell ansprechend, sondern auch intellektuell anregend sind.
Fazit
Roman Pfeffer hinterfragt in seinen Arbeiten grundlegende Ordnungsprinzipien, hinterlässt dabei aber stets Raum für Humor und Poesie. Seine Skulpturen, Zeichnungen und Installationen laden den Betrachter dazu ein, bekannte Strukturen neu zu denken und scheinbar feste Regeln in ihrer Wandelbarkeit zu erkennen. Indem er Systeme manipuliert, rekonstruiert und verdichtet, schafft er Kunstwerke, die zwischen Konzept, Material und Wahrnehmung oszillieren und die Grenzen von Kunst und Wissenschaft spielerisch ausloten.
Roman Pfeffer’s Art – Between Concept, Material, and Perception
In addition to his playful deconstruction of objects and systems, Roman Pfeffer also works with drawing, painting, and sculpture to pose fundamental questions about perception, order, and transformation. His works often have a mathematical or scientific appearance, yet they remain poetic and ironic. He engages deeply with causality and logic, but deliberately breaks their principles to create new, unexpected meanings.
Material as a Carrier of Meaning
Pfeffer’s works are characterized by a precise choice of materials. Whether working with paper, metal, wood, or everyday objects, each material is not just a vessel for an idea but an active component of the artistic process. A prime example is his series of sculptures, where he alters functional objects such as ladders or chairs in a way that strips them of their original purpose, granting them a new aesthetic identity instead.
Time and Process
In some of his works, Pfeffer explores the concept of time—through compression, reversal, or manipulation. His videos and performative works demonstrate how he uses time as a malleable element to alter sequences and rhythms. A notable example is Circular Painting, in which he employs the repetitive circular motion of a brush to generate continuous structural transformation through minimal variations.
Playing with Expectations and Logic
A recurring element in Pfeffer’s art is the challenge of expectations. He takes familiar objects, modifies them through simple interventions, and thereby questions their conventional meanings. Works like Folded Space, in which he folds and rearranges sheets of paper, create an alternative perception of space and perspective. He applies similar strategies to texts and numbers, restructuring them so that they lose their original meaning and acquire a new, often humorous or absurd interpretation.
Interdisciplinary Approaches and Scientific Reflection
Pfeffer’s artistic practice operates at the intersection of art, design, and science. His works frequently incorporate elements of architecture, mathematics, and physics without adopting a purely analytical aesthetic. By combining experimental rigor with playful freedom, he creates artworks that are not only visually compelling but also intellectually stimulating.
Conclusion
Roman Pfeffer challenges fundamental principles of order in his works, always leaving room for humor and poetry. His sculptures, drawings, and installations invite viewers to rethink familiar structures and recognize the fluidity of seemingly rigid rules. By manipulating, reconstructing, and condensing systems, he creates artworks that oscillate between concept, material, and perception, playfully exploring the boundaries of art and science.
No news items available.